X
Zurück

Die 3 Schritte in der Wundversorgung

UCV

Ziel einer erfolgreichen Wundversorgung ist es, den Heilungsprozess chronischer Wunden, wie zum Beispiel beim Ulcus cruris venosum (UCV), zu unterstützen und zu fördern. Bei der Behandlung des UCV steht neben der Wundversorgung vor allem auch die Therapie der Grunderkrankung (chronisch-venöse Insuffizienz) mittels Kompression im Vordergrund.

Für ein erfolgreiches Wundmanagement nach Diagnosestellung spielen drei Behandlungsschritte eine wichtige Rolle.

Schritt 1: Wundbettvorbereitung

Schritt 2: Auswahl der passenden Wundauflage

Schritt 3: Kompression

 

Wundbettvorbereitung

Der erste Schritt in der Wundversorgung ist die Wundbettvorbereitung durch das Debridement. Bei diesem Schritt werden Exsudat, Debris und Keratosen entfernt, die bakterielle Belastung wird verringert und gleichzeitig wird der Aufbau von gesundem Gewebe stimuliert. Ziel ist es, ein physiologisches Wundmilieu zu ermöglichen und somit den Heilungsprozess anzustoßen bzw. zu verbessern. Verschiedene Formen des Debridements, wie das chirurgische, mechanische, enzymatische und autolytische Debridement, stehen derzeit zur Verfügung.1

Eine wirksame und atraumatische Wundbettvorbereitung schont intaktes Gewebe und legt die Grundlage für den erfolgreichen Heilungsprozess.

 

Auswahl der passenden Wundauflage

Die Auswahl der Wundauflage ist der zweite Schritt in der Wundversorgung und sollte immer auf die jeweilige Wundsituation bzw. Wundphase abgestimmt sein. Aufgabe der passenden Wundauflage ist die Exsudatkontrolle, der Schutz der Wunde vor äußeren Einflüssen und die Förderung, bzw. die  Unterstützung der Wundheilung. Bei infektgefährdeten oder infizierten Wunden steht die antimikromikrobielle Versorgung im Vordergrund. Geeignete Wundauflagen schaffen eine physiologische Wundumgebung, welche den Heilungsprozess fördert. Dies begünstigt das Zellwachstum, die Bildung neuer Blutgefäße und die Fibrinolyse. Ein weiterer Vorteil passender Wundauflagen ist die Aufnahme von Exsudat und die damit verbundene Schonung der Wunde und der Wundumgebungshaut.1

Einen weiteren Ansatz in der Wundversorgung stellt die Unterdrucktherapie dar. Dabei wird lokal ein Unterdruck erzeugt, der durch verschiedene Mechanismen, wie die Verbesserung der Durchblutung, die Bildung von Granulationsgewebe und die Angiogenese, die Wundheilung optimiert.

 

Kompression

Als dritter Schritt folgt die Kompressionstherapie, die den Grundstein des Heilungserfolges bei venösen Beinleiden – insbesondere beim Ulcus cruris venosum - legt. Die Kompressionstherapie basiert auf der Ausübung von Druck auf die Wunde und das umgebende Gewebe. Der dadurch erreichte Druck steigert die venöse Fließgeschwindigkeit und verhindert eine weitere Ödembildung.1,2 Es liegen verschiedene Möglichkeiten einer effektiven Kompressionstherapie vor: klassische Kompressionsbinden, Fertigverbände, wie z.B. Zweikomponenten-Kompressionssysteme, Kompressionsstrumpfsysteme und Kompressionsstrümpfe. Die Auswahl des richtigen Systems sollte unter Berücksichtigung der vorliegenden Wund- und Ödemsituation getroffen werden.

Die unterschiedlichen Schritte des Wundmanagements unterstützen den Heilungsprozess und ermöglichen so eine erfolgreiche Behandlung von chronischen Wunden wie dem UCV.

 

Referenzen

1 European Wound Management Association (EWMA). Position Document: Wound Bed Preparation in Practice. London: MEP Ltd, 2004. (Moffatt C et al. Wundbettvorbereitung für venöse Unterschenkelgeschwüre)

2 Kröger, K. CME (2015) 12: 32. doi.org/10.1007/s11298-015-5478-0

Zurück