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Risiko Infektion: Wie ein hygienischer Verbandwechsel gelingt

Wundversorgung

Das Risiko einer Wundinfektion ist bei jedem Verbandwechsel allgegenwärtig. Aber auch das medizinische Personal selbst ist bei der Versorgung von infektiösen Wunden gefährdet. Für die Risikominimierung ist daher eine Kombination von verschiedenen Maßnahmen erforderlich. Diese betreffen nicht nur die Arbeitsumgebung, sondern auch das hygiengerechte Verhalten, die richtige Wundbettvorbereitung und Arbeitstechnik.

Postoperative Wundinfektionen, auch SSI (surgical site infections) genannt, machen mit 19,2 Prozent alleine ein Fünftel aller krankenhausaufenthaltsbedingten Infektionen aus.1 Um das Risiko einer Wundinfektion bereits vor der Operation zu reduzieren, empfiehlt die KRINKO verschiedene Hygienemaßnahmen. Diese beinhalten unter anderem eine Desinfektion des gesamten OP-Umfelds sowie die Anwendung lokaler Antibiotika oder antiseptischer Wundspüllösungen an der Operationsstelle.2 Doch die Wundversorgung endet nicht nach dem Zunähen der Operationswunde und dem Anlegen eines Wundverbands. Mit jedem Verbandwechsel geht ein Infektionsrisiko einher. Und das nicht nur im stationären Bereich. Deshalb ist die Einhaltung hygienesichernder Maßnahmen nicht nur im Krankenhaus, sondern auch in der ambulanten oder häuslichen Pflege unentbehrlich. Die feuchte Wundversorgung mit antimikrobiellen Wundauflagen nach einem adäquaten Debridement ist gut geeignet, um Infektionen zu behandeln oder zu vermeiden.

 

Schwierigkeiten beim Verbandwechsel

Die beim Verbandwechsel freiliegende Wunde ist durch Faktoren wie Berührungen oder Tröpfchenübertragung besonders gefährdet. Aber auch das medizinische Personal selbst muss vor der potentiell infizierten Wunde geschützt werden. Deshalb ist eine sachgemäße Handhabung von Verbandmaterialien unabdingbar. Durch falsche Lagerung oder Berührung mit bloßen Händen können leicht Erreger in die Wunde gelangen oder aus der Wunde aufgenommen werden. MRSA oder andere resistente Erreger sind vor allem im nosokomialen Umfeld ein großes Risiko.3  

 

Besonderheit SSI

Auch postoperativ ist das Ergreifen von Hygienemaßnahmen von Bedeutung. Jeder Eingriff birgt das Risiko einer SSI, was durch die richtigen Maßnahmen vermindert werden kann. Die häufigsten Erreger postoperativer Wundinfektionen sind Staphylococcus aureus, Enterococcus spp. und Escherichia coli.2 Postoperativ soll die Operationswunde mit einer sterilen Wundauflage abgedeckt werden, welche im Schnitt 48 Stunden auf der Wunde verbleibt, bevor ein Verbandwechsel durchgeführt werden muss.2,6 Sind Anzeichen einer Komplikation wie eine Infektion zu erkennen, muss der Verbandwechsel jedoch so schnell wie möglich vorgenommen werden. Eine regelmäßige ärztliche Inspektion ist dabei Teil der vollständigen und sachgerechten Nachsorge.2

 

Welche Maßnahmen für einen hygienischen Verbandwechsel gibt es?

Vor dem Verbandwechsel:

Um die Übertragung von Erregern zu verhindern, sind allgemeine Hygienemaßnahmen wie Händedesinfektion, das Tragen von Schutzkleidung oder Mundschutz und eine hygienische Umgebung unerlässlich.4,5 

Wundbettvorbereitung:

Liegt anstelle einer postoperativen Wunde eine chronische Wunde mit Wundbelägen vor, ist eine weitere Maßnahme die richtige Wundbettvorbereitung mit Hilfe eines Debridements. Eine aktuelle Studie zeigt, dass durch den Einsatz moderner Debridement-Materialien aus Monofilamentfasern Wundbeläge effizient aus der Wunde entfernt werden konnten. Daraus resultierte eine deutlich verringerte Wundgröße und somit eine bessere Wundheilung. Zusätzlich ist die Reinigung schmerzarm und Erreger werden aus der Wunde entfernt. Dadurch können nicht nur Infektionen verhindert, sondern auch weitere Aspekte wie z.B. Therapiekosten und -dauer sowie die Lebensqualität des Patienten positiv beeinflusst werden.

Auswahl der passenden Wundauflage:

Die Auswahl der passenden Wundauflage ist wichtig und sollte an den aktuellen Zustand der Wunde angepasst werden. Ist die Wunde durch eine hohe Infektionsgefahr charakterisiert oder bereits infiziert, sollten auch antimikrobielle Wundauflagen mit Silberionen oder PHMB eingesetzt werden

Der Verbandwechsel:

Für die hygienische Durchführung des Verbandwechsels sollte darauf geachtet werden, dass die Auflage des Verbands durch die Non-Touch-Technik erfolgt. Berührungen mit der Wunde und dem Verbandmaterial dürfen nur mit sterilen Handschuhen erfolgen.5 Weiterhin muss eine ausreichend große, glatte und sterile Arbeitsfläche verfügbar sein.4,5 Bei jedem Verbandwechsel muss die Wunde inspiziert und erneut gereinigt werden, bevor ein neuer Verband angelegt werden kann. Sterile antiseptische Reinigungslösungen und Debridement-Materialien sind für die Wundreinigung beim Verbandwechsel geeignet. So können Infektionen vorgebeugt und die Bildung von Biofilmen verhindert werden.4,5

 

Besonderheit SSI

Auch postoperativ ist das Ergreifen von Hygienemaßnahmen von Bedeutung. Jeder Eingriff birgt das Risiko einer SSI, was durch die richtigen Maßnahmen vermindert werden kann. Die häufigsten Erreger postoperativer Wundinfektionen sind Staphylococcus aureus, Enterococcus spp. und Escherichia coli.2 Postoperativ soll die Operationswunde mit einer sterilen Wundauflage abgedeckt werden, welche im Schnitt 48 Stunden auf der Wunde verbleibt, bevor ein Verbandwechsel durchgeführt werden muss.2, Sind Anzeichen einer Komplikation wie eine Infektion zu erkennen, muss der Verbandwechsel jedoch so schnell wie möglich vorgenommen werden. Eine regelmäßige ärztliche Inspektion ist dabei Teil der vollständigen und sachgerechten Nachsorge.2

Da die Gefahr einer Infektion bei jedem Verbandwechsel allgegenwärtig ist, ist steriles Arbeiten und die Auswahl der richtigen sterilen und antiseptischen Materialien sowohl für die Wundauflage als auch für die Wundbettvorbereitung, unerlässlich. So können die Qualität der Therapie und die Lebensqualität des Patienten erhalten bzw. positiv beeinflusst werden.

 

 

Referenzen

[1] Hübner N-O. Postoperative Wundinfektionen vermeiden. Heilberufe. 2018; 70(6): 24–26.

[2] KRINKO. Prävention postoperativer Wundinfektionen. Bundesgesundheitsbl. 2018; 61: 448–473.

[3] Hassanain IA-T et al. Ann Saudi Med. 2010; 30(5): 358–363.

[4] AWMF. S1-Leitlinie: Chronische und sekundär heilende Wunden – Hygieneanforderungen. 2014.

[5] Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie. Fachrichtlinie Nr. 17. Gute Hygienepraxis beim Verbandswechsel. 2017.

 

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