Effektive Behandlung von Biofilm bei chronischen Wunden
Wundversorgung
Chronische Wunden stellen eine erhebliche Herausforderung im Gesundheitswesen dar, insbesondere wenn es um die Behandlung von Biofilmen geht. Biofilme sind komplexe Gemeinschaften von Mikroorganismen, die in einer schleimigen Matrix eingebettet sind und die Heilung von Wunden erheblich beeinträchtigen können. Diese Mikroorganismen kommunizieren und koordinieren ihr Verhalten durch „Quorum Sensing“, was ihre Widerstandsfähigkeit gegen antimikrobielle Behandlungen und das Immunsystem erhöht.
Die Entstehung und Auswirkungen von Biofilmen auf die Wundheilung
Biofilme entstehen, wenn Bakterien auf einer Wundoberfläche adhärent werden und Exopolysaccharide ausscheiden, die eine schützende Matrix bilden. Diese Matrix schützt die Bakterien vor dem Immunsystem und antimikrobiellen Wirkstoffen, wodurch die Wundheilung erheblich verzögert wird. Die Auswirkungen von Biofilmen sind vielfältig und reichen von erhöhter Exsudation und Pustelbildung bis hin zu einem charakteristischen fötiden Geruch durch Anaerobier und einer deutlichen Störung des Heilungsprozesses.
Wichtige diagnostische Verfahren zur Identifikation von Biofilm-Infektionen
Die Diagnose von Biofilm-Infektionen ist entscheidend für die gezielte Behandlung chronischer Wunden. Hierbei spielen Wundabstriche und Laboruntersuchungen eine zentrale Rolle. Es wird empfohlen, die Wunde vor dem Abstrich mit einer neutralen Wundspüllösung zu reinigen, um eine genaue Bestimmung der Keimart und deren Antibiotikaresistenzen zu ermöglichen. Die quantitative Bestimmung der Keimbelastung sowie die qualitative Bestimmung der Keimart sind entscheidende Schritte zur Differenzialdiagnostik und zur Auswahl der richtigen Therapie.
Therapiemethoden zur Reduzierung der Keimbelastung und Förderung der Wundheilung
Die Behandlung von Biofilm-assoziierten Wundinfektionen erfordert eine Kombination verschiedener Therapiemethoden. Zunächst ist eine gründliche Wundreinigung essenziell, um den Biofilm zu durchbrechen und die Wirksamkeit antimikrobieller Wirkstoffe zu gewährleisten. Debrisoft® kann hierbei eine entscheidende Rolle spielen, da es effektiv Biofilme aufbrechen kann, wodurch die Wundauflage mit einem antimikrobiellen Wirkstoff wie PHMB oder Silber (Ag) ihre Wirkung entfalten kann.
Produkte für die L&R Behandlungsempfehlung
- Schritt 1: Wundreinigung
Die Wundreinigung ist der entscheidende erste Schritt bei der Behandlung von Biofilmen in chronischen Wunden. Ein gründliches Debridement, wie es mit Debrisoft®: erreicht werden kann, ist unerlässlich, um die schützende Barriere der Bakterien zu durchbrechen und den Weg für antimikrobielle Wirkstoffe zu ebnen. Debrisoft®: hat sich als besonders effektiv erwiesen, indem es Bakterien und Biofilme zuverlässig aufnimmt, bindet und entfernt. Erst nach dieser gründlichen Reinigung können Wirkstoffe wie PHMB und Silber (Ag) ihre volle Wirkung entfalten.
- Schritt 2: Wundversorgung mit Wirkstoff
Nach der Wundreinigung folgt die gezielte antimikrobielle Therapie. Produkte wie Suprasorb® P+ PHMB, Suprasorb® X + PHMB, Suprasorb® A + Ag und Vliwaktiv® Ag sind speziell entwickelt, um die Keimbelastung zu reduzieren und die Wundheilung zu fördern.
- Schritt 2: Wundversorgung ohne Wirkstoff
Neben antimikrobiellen Produkten spielen auch Wundfüller und Wundauflagen eine wichtige Rolle, die sich durch Aufnahme und Bindung von Bakterien auszeichnen. Produkte wie Suprasorb® Liquacel Pro, Suprasorb® A Pro, Suprasorb®P sensitive , Vliwazell® Pro und Vliwasorb® Pro unterstützen die Heilung durch optimale Feuchtigkeitskontrolle und Schutz der Wunde.
Empfehlungen zur lokalen und systemischen Behandlung von infizierten Wunden
Die lokale Behandlung umfasst die regelmäßige Reinigung und Dekontamination der Wunde sowie den Einsatz von Wundantiseptika. In Fällen von schwerwiegenden Infektionen kann eine systemische Antibiotikatherapie erforderlich sein, wobei die Auswahl des Antibiotikums auf einem vorherigen Antibiogramm basieren sollte.
Beispiele spezifischer pathogener Keime und deren Resistenzen
Zu den häufigsten pathogenen Keimen bei Wundinfektionen gehören Staphylococcus aureus (einschließlich MRSA) und Pseudomonaden. Diese Keime zeigen oft eine hohe Resistenz gegen viele Antibiotika, was die Behandlung zusätzlich erschwert und eine gezielte, evidenzbasierte Therapie umso wichtiger macht.
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